Donnerstag, 22. Oktober 2009

Sturmgeschütz der Demokratischen Partei

Der Spiegel Online Artikel "Weißes Haus contra FOX-News" von Marc Pitzke ist bezeichnend für die Qualität der "Berichterstattung" über amerikanische Politik, die uns von unseren Medien zugemutet wird. Der Artikel behandelt die Kommunikationsdirektorin der Obama-Administration Annita Dunn und ihre Arbeit auf 2 Seiten. Dunn hatte vor kurzem in einem CNN-Interview den Nachrichtensender FOX-News scharf angegriffen und die Verweigerung von Interviews seitens des Weißen Hauses mit der Parteilichkeit des Senders zugunsten der Republikaner begründet. SpOn schreibt dazu:

Der angebliche Nachrichtenkanal sei nichts anderes als "die Rechercheabteilung" und "die Kommunikationsabteilung der republikanischen Partei", polterte Dunn. Es sei "wirklich kein News-Network", zumindest kein "legitimes".

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Broder for President!

Selbst ein säkularer Protestant hat irgendwo tief in seinem Ohr ein kleines abrahamitisches Männchen, das einem ab und zu mehr oder weniger koschere Dinge zuflüstert. Dieses Männchen brach in lauten Jubel aus, als ich heute durch einen Link auf der Achse des Guten auf diesen Artikel von Henryk-the-most-Modest-of-them-all-Broder beim Tagesspiegel gelangte. Broder verkündet darin, dass er Päsident des Zentralrats der Juden werden will.

Er beklagt in diesem Artikel wie der Zentralrat in letzter Zeit zu einem hyperventilierenden Holocaust-Gedenkverein wurde, der überall, selbst bei einem ehemaligen Finanzsenator des rot-roten Senats in Berlin, den Faschismus auf dem Vormarsch sieht. Der Zentralrat wirkt in der Tat manchmal wie der Verwaltungsrat der deutschen Paranoia gegenüber der NPD, die vermutlich die Partei ist, bei der das Verhältnis von Wahlerfolgen und Gegenstand der politischen Debatte zu sein auseinander klafft, wie bei keiner anderen Partei.

Diese Art von Besessenheit hat die Deutschen dazu geführt alten und bitterbösen Instinkten nachzugeben und diese neue Republik zu einem Staat zu machen in dem die Zensur und die Verfolgung von abstrusen, abscheulichen Meinungen mit Gefängnisstrafen, tatsächlich zur ethischen Grundausstattung gehört. Mark Steyn sagte in seiner kürzlich erfolgten Befragung vor dem kanadischen Parlament zur Abschaffung des Zensurparagrahen "section 13" des dortigen human rights act, dass Hitler, angenommen er wäre 120 Jahre alt und säße irgendwo in Südamerika, sich darüber schepp-lachen würde, wenn er sähe, dass die Europäischen Demokratien immer noch eine solche Angst vor seinen Ideen hätten, dass sie deren Anhänger verfolgen.

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Ist Merkel schuld?

Die Junge Union schafft es dieser Tage in die Schlagzeilen von faz.net und Spiegel Online, durch Forderungen, deren Formulierung man nach der Bundestagswahl eher von den Jusos erwartet hätte: Ein Antrag auf dem Deutschlandtag der JU fordert "unverzüglich einen Bundesparteitag einzuberufen", um die unbefriedigenden Wahlergebnisse zu debattieren.

Die JU läutet damit vermutlich jenen Prozeß ein, den die Medien mit "Seelensuche" bezeichnen, womit der Konflikt zwischen konkretem Regierungshandeln und dessen Ergebnissen im Vergleich zur Weltanschauung und Ideologie der entsprechenden Partei gemeint ist. Die Merkel-Jahre sind für viele Konservative in der Tat Jahre der Zumutungen gewesen, auch wenn sie diese anders handhaben als die Linken in der SPD: Die Familienpolitik von der Leyens gilt als sozialdemokratisch, die Kompromisse mit der SPD auf dem Gebiet der Wirtschaftspolitik als zu weitgehend und der Wahlkampf als unscharf und apologetisch. Großer Ärger entstand bei konservativen Katholiken durch Merkels Mahnungen in Richtung Vatikan, während der Debatte um die Pius-Brüderschaft.