Montag, 25. Oktober 2010

Deutsche Snob-Medien gegen die Tea-Parties + Update (28.10.2010)

Sowohl in der "Zeit" als auch im "Cicero" finden sich diese Woche Hetzartikel gegen die amerikanischen Tea-Parties. Bei Cicero macht sich jetzt wohl der Abgang von Wolfram Weimer bemerkbar, dessen Nachfolger der "Zeit" Herausgeber und Soze Michael Naumann wurde, durch den das Magazin offenbar merklich nach Links gerutscht ist. 
Nehmen wir uns einfach mal den "Cicero" Artikel von Natalia Drozdiak vor, um zu verdeutlichen, dass Naumann das einst lesenswerte Magazin erfolgreich auf "Zeit"-Niveau herabgezogen hat. Fangen wir mit Schlagzeile und Unterschlagzeile an:

Die Tea Party: Viel Aufmerksamkeit, wenig Respekt
 
Keine Woche vergeht, ohne dass in deutschen Medien über die Tea Party-Bewegung in den USA berichtet wird. Die Medienpräsenz der Aktivisten ist enorm. Trotzdem bleiben die Hintergründe und Konzepte oft im Unklaren. Wo ist die Bewegung eigentlich entstanden und wer sind ihre Unterstützer?
Die Überschrift ist ungewohnt passend gewählt, da Frau Drozdiak der Bewegung in der Tat viel Aufmerksamkeit zuteil werden läßt, um ihre Respektlosigkeiten los zu werden. Die Unterstützer auf die Frau Drozdiak anspielt, wie auch dem anhängigen Interview ersichtlich wird, sind die Koch-Brüder, die eines der Ziele der Dämonisierung durch die Obama-Administration und deren Medien-Gefolge sind, u.a. neben der "Chamber of Commerce". Wenn dies alles tatsächlich so unklar ist, weshalb kann Frau Drozdiak so gezielt danach fragen?


Als selbsternannte Patrioten wollen die Tea Party-Aktivisten die Regierung durch Wahlen stürzen und die jetzigen Amtsinhaber verdrängen, da diese nichts für die Überwindung der Probleme des Landes getan hätten.
Mit "selbsternannte Patrioten" meint Frau Drozdiak natürlich "falsche Patrioten", denn zu sowas kann man sich schließlich nicht selbst ernennen, sondern braucht dazu die Genehmigung des Präsidenten, den die Dame so eifrig gegen sein dummes Volk verteidigt.

An Aufmerksamkeit der Medien mangelt es der Tea Party nicht - wohl aber an Anerkennung in der Gesellschaft, auch seitens der Republikaner.
Wirklich? Es ist schon erstaunlich, dass das Establishment einer Partei jener Bewegung die Anerkennung verweigert, die im Moment dabei ist, die verdienten Kollegen aus den alten Seilschaften in Vorwahlen abzuservieren, um deutlich zu machen, dass man von der Partei erwartet die gegebenen Versprechen einzuhalten. Was Frau Drozdiak allerdings mit "Gesellschaft" meint ist mir schleierhaft, sind die Tea-Party Kandidaten in den Wahlen, doch durchaus Wettbewerbsfähig. Wenn Frau Drozdiak mit "Gesellschaft" allerdings die Gesellschaft meint, die sie am liebsten pflegen würde, wenn sie mal auf der anderen Seite des Atlantiks ist, dann macht das schon mehr Sinn. Die lieben Kollegen von CNN, rennen nämlich auch mit den Talkingpoints der Obama-Administration durch die Gegend. Aber nicht vergessen, der Propaganda-Sender ist FOX News!
Eine der von der Tea Party unterstützten Kandidatinnen ist Christine O’Donnell, sie erinnert mit ihrem Aussehen und ihren Äußerungen an Sarah Palin und könnte ihre jüngere Schwester sein. Ein anderer ist Carl Paladino, der für das Amt des Gouverneurs im Staat New York kandidiert. Er machte vor allem mit sexistischen und rassistischen Bemerkungen Schlagzeilen.
Dass Frau Drozdiak bei einem solchen Artikel die Tea Parties mit den in der Tat kontroversesten Kandidaten indentifiziert, die von den Parties unterstützt werden, und die anderen geflissentlich übergeht, versteht sich wohl von selbst.
Zudem berichten amerikanische Medien, die Bewegung werde von den Koch-Brüdern, zwei millionenschweren Unternehmern, mit viel Geld unterstützt. Es ist daher kaum verwunderlich, dass Kritiker der vermeintlichen Bürgerbewegung, die eigentlich eine Graswurzel-Bewegung sein will, den Namen „Astroturf“, zu Deutsch „Kunstrasen“, gaben.
Na also, die Unterstützer der Tea Party gehen damit so offen um, dass Frau Drozdiak sie einfach im Artikel benennen kann. Wo soll denn die in der Unterschlagzeile erwähnte Unklarheit sein? Oder wollte Frau Drozdiak die Bewegung nur als besonders zwielichtig erscheinen lassen, als "angebliche" Bürgerbewegung? Übrigens wer sind denn die von Frau Drozdiak erwähnten "Kritiker"? Ich meine, das sollte Frau Drozdiak als Gegnerin von Unklarheiten und markige Verfechterin von Transparenz in der politischen Debatte ein bißchen deutlicher machen, oder?
Pelosi on ABC: Tea Party is “Astroturf, as Opposed to Grassroots”...
Achsoooo, mit "Kritiker" meint Frau Drozdiak Nancy Pelosi, demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses und in dieser Funktion de facto Mitglied der Obamaschen Regierungsmannschaft. Nun, dass Frau Drozdiak das nicht spezifiziert ist verständlich, immerhin will ein ordentlicher Journalist ja nicht aussehen, als wäre er nichts weiter, als das ideologisch motivierte Parolenmegaphon einer Regierung. Damals waren die dunklen Gestalten hinter dem "Astroturf" übrigens noch böse Republikaner, die eine authentische Bürgerbewegung unterwanderten. Heute stehen hinter den Tea Parties böse, jüdische Milliardäre und ausländisches Geld und die Republikaner sind die Opfer der Unterwanderung. Davon weit und breit kein Wort mehr, aber wir waren eben schon immer im Krieg mit Ostasien.

Man darf sich an dieser Stelle fragen wieso Frau Drozdiak über die Frontorganisationen der Obama-Administration, wie Media Matters und J-Street nicht ähnlich schreibt, obwohl diesen nachgewiesen wurde, dass sie großzügige Spenden des Nazi-Kollaborateurs, Währungsspekulanten und Multimilliardärs George Soros erhalten. Media Matters, erhielt diese Spenden bisher allerdings über Soros' "Tides-Foundation" und erst diesen Monat erstmals eine direkte, offene Spende und J-Street sorgte für einen Skandal, da die Organisation den regelmäßigen Erhalt von Soros-Spenden bis zum Beweis des Gegenteils dementierte. Wofür Soros sein Geld noch so ausgibt, an das er gelangt, indem er regelmäßig Währungen destabilisiert? Z.B. spendet er reichlich für die linke Huffington Post und die ebenfalls als linkslastig geltende, allerdings öffentlich-rechtliche und durch Steuern mitfinanzierte NPR. Selbstverständlich gab Soros auch im Wahlkampf 2008 jede Menge Geld aus. Sind also die Obama-Präsidentschaft und die amerikanische Linke nach den Kriterien, die Frau Drozdiak anlegt, letztlich "Astroturf"?   
Zudem zieht sich ein eingefleischter Rassismus wie ein roter Faden durch die Tea Party-Demonstrationen. Der geht so weit, dass in sogenannten „birther“-Theorien von manchen Aktivisten Obamas US-Staatszugehörigkeit infrage gestellt wird.
Der Rassissmus-Vorwurf ist schlichtweg eine balkenbiegende Lüge, die ebenfalls vom Establishment der demokratischen Partei verwendet wird, um die unliebsame Opposition mundtot zu bekommen. Dieser Vorwurf konzentriert sich meist auf ein Ereignis bei einer Tea-Party Demonstrationen gegen die Reform des Gesundheitswesens der Demokraten, als vorwiegend schwarze Demokraten, statt wie üblich die unterirdischen Eingänge zum Kapitol zu nehmen, den Weg durch die gegen sie demonstrierende Menge wählten. Die Demokraten bemühten sich erfolglos durch gezielt provokatives Auftreten, eine rassistische Reaktion aus der Tea Party Menge zu bekommen, die, wenn es sie gegeben hätte, den lieben langen Tag auf allen Sendern gelaufen wäre. Selbstverständlich behauptete man trotzdem, dass das Wort "Nigger" dem Abgeordneten John Lewis 15mal entgegen gerufen wurde.

Währenddessen überfallen amerikanische Gewerkschaftsmitglieder den schwarzen Tea Party Aktivisten Kenneth Gladney und fragen ihn dabei "was für ein Nigger" er denn sei ("What kind of nigger are you"). Mal ganz abgesehen vom üblichen Multi-Kulti Rassismus, der Schwarze für nicht wirklich schwarz und Frauen für nicht keine richtigen Frauen hält, solange sie nicht in den linken Organisationen für Frauen und Schwarze Dienst tun und sich an die linke, politische Orthodoxie halten, stellt sich hier die Frage, ob irgendwer glaubt, dass Frau Drozdiak dies zum Anlaß nähme, amerikansche Gewerkschaften, oder gar Gewerkschaften an sich, für rassistisch zu erklären? Das Frau Drozdiak keine Beispiele nennt, nichtmal die zweifelhaften Beispiele, mit denen der Vorwurf sonst gerechtfertigt wird ist bezeichnend. Der Rassismusvorwurf ist u.a. auch deshalb lächerlich, weil einer der erfolgreichsten Tea Party Kandidaten der alle Umfragen im Senatsrennen Floridas anführt, Marco Rubio, ein Sohn kubanischer Einwanderer ist. Erfolgreich und Immigrant, gleich 2 Gründe für Frau Drozdiak ihn nicht im Zusammenhang mit den Tea Parties zu erwähnen.


Ähnlich verhält es sich mit den so genannten "Birthern", die in den Tea Parties eine kleine Randgruppe darstellen und deren Theorien weniger auf Rassismus, als auf der Skepsis gegenüber dem damaligen, chaotischen Einwanderungs- und Urkundenrechts des Staates Hawaii beruhen. Was man allerdings bei der amerikanischen Rechten garantieren kann, ist dass selbst jene Verschwörungstheoretiker die es dort geben mag, nicht in hohen, verantwortungsvollen Regierungsstellen auftauchen.
Solche Sensationsgeschichten scheinen die Bewegung mehr zu charakterisieren als ihre politischen Anliegen – doch ist die Tea Party tatsächlich so extrem, wie viele denken?
Solche erlogenen Sensationsgeschichten scheinen die Berichterstattung über die Bewegung mehr zu charakterisieren als journalistischer Ethos und gesunder Menschenverstand, vermutlich weil die schreibende Journalistin genauso parteiisch ist, wie ich denke. Als ich hörte, dass Weimer den Cicero verlassen sollte, hätte ich mir nie träumen lassen, dass ein ehemalig ausgewogenes, wenn auch leicht konservatives, Qualitätsmagazin derartig absacken kann. Schade drum.

Übrigens würde ich auf das Interview mit dem Aktivisten nicht viel geben. Laut Wiki war Ned Ryun Mitglied der Bush-Administration, die sich, aufgrund ihrer Schuldenpolitik, in der Bewegung keiner großen Beliebtheit erfreut. Klingt eher nach dem typischen Vertreter des republikanischen Establishments, als nach Tea Party.
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Update: Nun ratet mal, wer dabei erwischt wurde, journalistische Spielregeln zu brechen, um den Koch-Brüdern eins auszuwischen? Natürlich jemand von der, durch George Soros finanziell aufgeputschten, "Huffington Post".

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