Mittwoch, 18. Mai 2011

Nachrichten aus der EUdSSR IV


  Der Anfang vom Ende des “Friedens- und Wohlstandsprojekts” als solchem:
Merkel attackiert urlaubsfreudige Südeuropäer
Die Sätze von Bundeskanzlerin Angela Merkel fielen vor Parteifreunden im nordrhein-westfälischen Meschede, aber sie galten den Regierungen der schwer angeschlagenen Euro-Länder wie Griechenland, Spanien und Portugal - und dürften dort für Verärgerung sorgen: Die CDU-Vorsitzende hat angesichts der Milliardenhilfen für kriselnde EU-Staaten das frühe Renteneinstiegsalter und die Urlaubsregelungen in einigen Ländern kritisiert. Es gehe nicht nur darum, keine Schulden zu machen, sagte Merkel am Dienstagabend. "Es geht auch darum, dass man in Ländern wie Griechenland, Spanien, Portugal nicht früher in Rente gehen kann als in Deutschland, sondern dass alle sich auch ein wenig gleich anstrengen - das ist wichtig", wird Merkel von der Nachrichtenagentur dpa zitiert.
Im Grunde genommen hat Merkel an diesem Punkt ja nicht unrecht. Man kann die südeuropäischen Staaten nicht aus ihren Problemen heraus kaufen, nur damit diese dann weitermachen wie bisher und die nächste Krise, die die Deutschen dann wieder finanziell bewältigen dürfen, dadurch bereits am Horizont erkennbar sein wird. Und man kann den Deutschen nicht vermitteln, dass sie Griechen und andere Südeuropäer subventionieren sollen, wenn diese sich mit den Transfers Wohltaten leisten, die sich die Deutschen im Namen vernünftigen Haushalten seit langem selbst verwehren. Ein verantwortlicher Haushälter wird die Unterstützung selbstverständlich an Bedingungen knüpfen müssen. Aber hier liegt eben das Problem, nicht wahr? Es hat seine Gründe, dass man sagt, dass beim Geld die Freundschaft aufhöre und wenn die EU tatsächlich den europäischen Frieden auf Grundlage von Verständigung sichern soll, dann erweisen der Euro und dessen Konsequenzen dem eigentlichen Ziel der EU gerade einen Bärendienst. Welches Szenario wäre der Freundschaft der deutschen und griechischen Nationen im Moment zuträglicher?

Szenario A: Ein Europa mit verschiedenen Währungen, in dem Griechenland seine Krise durch eigenständige währungspolitische Maßnahmen in den Griff bekommt, die die Deutschen nur minimal, wenn überhaupt tangieren würden.

Szenario B: Gemeinsame Währung, die das gemeinsame Lösen dieser Probleme notwendig macht und die Deutschen über die verantwortungslosen Griechen erzürnt, weil sie öffentliche Gelder locker machen müssen, die man sich im Rahmen des Sparkurses selbst nicht gegönnt hat und die Griechen gegen die Deutschen aufbringt, die in einer der ärgsten Krisen des Landes auf einmal mit ihren Ansprüchen kommen und auftreten wie die reinsten Pfennigfuchser.

Das Problem ist der Euro selbst und wir haben im Rahmen der EU inzwischen einen Grad an Integration erreicht, der dem Frieden und dem Wohlstand der Mitglieder des “Friedens- und Wohlstandsprojekts” abträglich ist. Wo in Szenario A, die Vielfalt tatsächlich Europas Stärke wäre, wie man so gerne, wie auch verlogen in Brüssel betont, entspricht die Realität Szenario B und man bringt im Namen immer tieferer Integration und Zentralisierung die europäischen Nationen, die im vergangenen halben Jahrhundert mit verschiedenen Währungen gut und friedlich nebeneinander her lebten, gegeneinander auf. Was Frau Merkel ihren Genossen in NRW sagt ist an sich nicht verwerflich, sondern die Wahrung Deutscher Interessen. Allerdings ist es nur nicht verwerflich in dem Sinne, in dem wer A sagt, eben auch B sagen muss. Es ist die Verteidigung deutscher Interessen in einem Kontext der nicht wünschenswert ist. Man sollte aufhören A zu sagen, denn A ist das Problem. Der Euro ist das Problem und nicht die politische und wirtschaftliche Kultur Südeuropas. Aber das wollen die Eurokraten nicht hören. Möge die zwangsweise Gleichmacherei im Namen der europäischen Integration beginnen, denn sie ist vermutlich der schnellste Weg dieses unglückselige Projekt abzuwracken.    

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